Heute gibt es nochmal eine wunderbare Geschichte… die Geschichte von Casper.
Casper ist eine ganz normale Krabbe, die lebt bei den Felsen, gemeinsam mit vielen, vielen anderen Krabben.
Ihre Tage verbrachte diese Krabbe damit, genau wie die anderen, nach Nahrung zu suchen und gemeinsam mit den anderen immer nahe bei der Behausung zu bleiben. Und eines Tages passiert Casper dann etwas sehr, sehr Merkwürdiges. Er fühlt sich so ganz anders als sonst und es scheint so ein bisschen so, als würde er nicht mehr in seinen Körper passen.
Und tatsächlich entdeckt Casper dann, dass seine Schale auseinandergebrochen ist und neben ihm auf dem Boden liegt – ein Abbild seines Krabbenkörpers. Und es dauerte nicht lange, da haben sich all die anderen Krabben um Casper versammelt, und sie erklärten ihm, dass er gerade seine Schale abgeworfen hat, und warnen ihn vor diesem gefährlichen Zustand der besonderen Verletzlichkeit.
Sie haben ihm dann geraten, unbedingt dicht bei der Behausung zu bleiben und nicht der eigenen Neugierde oder dem Drang, fremde Welten außerhalb des Bereichs erkunden zu wollen, nachzugeben. Sie warnten ihn ausdrücklich davor, auf die Stimmen in seinem Kopf zu hören oder auf seine Gefühle, die ihn vielleicht Neues erkunden lassen wollen.
Casper hört all das, was diese ängstlichen Krabben ihm sagen. Aber die Stimmen in seinem Kopf, die sind stärker. Und so krabbelt er hinter den vertrauten Felsen hervor, wo er sein bisheriges Leben sehr sicher verbracht hat, und wagt sich auf unbekanntes Terrain. Er hört noch die ängstlichen und warnenden Worte der Angehörigen:
„Hey, bleib bloß hier, Casper. Da draußen ist es gefährlich. Da ist es nicht sicher.“
Doch als Casper dann hinter seinen Felsen hervorkommt, traut er seinen Augen nicht. Alles ist strahlend, hell und bunt. Es gibt wunderschöne große Fische und jede Menge Nahrung. So etwas Überwältigendes und Aufregendes hat er noch nie gesehen.
Plötzlich bleibt er wie angewurzelt stehen. Vor ihm türmt sich eine riesengroße Krabbe auf, so groß, wie er sie vorher noch nie wahrgenommen hatte. Und Casper fragt die Krabbe ganz erstaunt: „Sag mal, wieso bist du so groß? Wieso bist du so gigantisch?“
Und die Krabbe erklärt: „Du kannst genauso groß werden wie ich, vorausgesetzt, du wächst immer weiter und wirfst immer wieder deine Schalen ab.“
Casper kann es gar nicht glauben, denn alle Krabben, die er kennt, die sind genauso klein, wie er selbst. So eine gigantische Krabbe hat Caspar noch nie gesehen und die Riesenkrabbe erklärt dann weiter: „Schau mein Kleiner, eine Krabbe wird so groß, wie die Welt, in der sie lebt.
Du musst ein großes Herz und einen großen Geist haben, um in einer großen Welt zu leben.“
Casper ist jetzt sehr erstaunt, denn man hatte ihm das genaue Gegenteil beigebracht. Man hatte ihn gelehrt, dass seine Schale ein sehr sicherer Panzer sei, den er immer, wenn möglichst, behalten sollte. Und man hat ihm auch beigebracht, dass, wenn er die sichere Welt seines Felsens verlassen würde, er dann zugrunde geht.
Und jetzt auf einmal erkennt Casper, wenn er eine große Krabbe werden will, dass er dann seinen Horizont erweitern muss. Und so steht er jetzt vor der größten Entscheidung seines Lebens. Will er zurückkehren in das vertraute Zuhause seines Felsens und zurück in den Schutz der anderen kleinen Krabben?
Oder geht er weiter seinen Weg, den Weg hinaus in eine andere Welt?
Doch Caspers Sehnsucht ist so unendlich groß, dass er bereit ist zu wachsen und bereit ist, immer wieder den Schalenpanzer abzuwerfen, um ebenso eine Riesenkrabbe zu werden, die dann die Tiefen des weiten Ozeans erforschen kann.
Und vielleicht fragst du dich: Warum erzähle ich diese Geschichte?
Heute bekommst du darauf keine Antwort, denn ich möchte die Antwort von dir wissen.
Nur ein Tipp… Die Geschichte hat mit dir zu tun. Die Frage ist: WAS hat sie mit dir zu tun?
Schreib mir das doch einfach mal in den Kommentaren. Ich würde mich jedenfalls riesig drüber freuen.
Hab du heute einen großartigen Tag und wenn du möchtest – bis bald wieder!